Stadtgeschichte & -chronik
Unsere lange Geschichte kurz erzählt...
Schwarzenbek wurde schriftlich erstmals in einer Urkunde von 1291 erwähnt. Darin erschien ein Zeuge namens „Vulveke de Swartenbeke“ – ein Angehöriger des Rittergeschlechts Wulf, das als Stammsitz eine Burg in Schwarzenbek errichtet hatte. Heute erinnert der Ritter-Wulf-Platz an diese Familie und den Ursprung Schwarzenbeks, der vermutlich in seiner unmittelbaren Nähe lag.
Um 1600 gehörte das Bauerndorf Schwarzenbek zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg und wurde zum Herrschaftssitz des neuen Amtes Schwarzenbek, das 20 Orte umfasste. Schwarzenbek blieb über einige Jahrhunderte Amtssitz – auch als das Herzogtum an das Kurfürstentum Hannover kam, von Napoleons französischem Kaiserreich besetzt wurde, von Dänemark regiert und schließlich 1865 Teil von Preußen wurde. Aus der Zeit als Amtssitz zeugen in der Stadt heute zum Beispiel noch das zwischen 1750 und 1770 erbaute Amtsrichterhaus oder das zwischen 1785 und 1788 errichtete Amtshaus mit Gefängnis (Altes Amtsgericht).
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war Schwarzenbek an die Chausseen zwischen Hamburg, Lauenburg und Mölln und an die Hamburg-Berliner Eisenbahn angebunden. Dadurch entwickelte sich bis 1914 insbesondere zwischen der Lauenburger Straße und dem Bahndamm ein regionales Zentrum für Dienstleistungen, Handwerk und Gewerbe. Zahlreiche noch heute präsente Gebäude entstanden, neben anderen der Neubau der St. Franziskus-Kirche (1895).
Im Bereich des heutigen Industriegebiets siedelten sich Betriebe an, die im Zweiten Weltkrieg auch Zwangsarbeiter beschäftigten – so die Firma Bauer & Schaurte an der Grabauer Straße. Auf ihr Gelände zog 1952 die Firma Fette. Durch die Industrieansiedlungen und den starken Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen kam Schwarzenbek nach 1945 auf annähernd 7.000 Einwohnerinnen und Einwohner (1812: 395, 1900: 1800) und erhielt 1953 die Stadtrechte. Die junge Stadt wuchs in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter: Große Siedlungsbauten waren beispielsweise das Gebiet um den Schmiedekamp (1950er Jahre) und der neue Stadtteil Nordost (ab 1964). Seit den 1970ern wurde das Stadtzentrum wesentlich umgestaltet. Das frühere Bismarcksche Vorwerk verschwand und 1983 wurden der Ritter-Wulf-Platz und das neue Rathaus eingeweiht.
1992 entlastete die Eröffnung der Brücke über den Bahndamm den innerstädtischen Verkehr. Und die Bautätigkeiten gingen weiter: 1995 mit dem Beginn des Neubaugebiets Mühlenkamp, 2001 wurde die neue Sporthalle errichtet, 2002/2003 entstanden die ersten Geschäfte im Lupus-Gewerbepark und 2008 wurde der Neubau des Gymnasiums abgeschlossen. Weitere Wohnsiedlungen wuchsen nach 2010 etwa um die Brüggemannstraße und stadtauswärts entlang der Möllner Straße.
Als Pioniere der europäischen Integration beschlossen Schwarzenbek, Aubenas (Frankreich), Sierre (Schweiz) und Zelzate (Belgien) 1955 eine Städteverbrüderung, zu der später noch Cesenatico (Italien) und zwischenzeitlich Delfzijl (Niederlande) beitraten. Dafür erhielt Schwarzenbek 1961 den Europapreis des Europarats.
Stadtchronik
Hier bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Daten aus der Geschichte Schwarzenbeks im Zeitraum zwischen 1950 und 2014 zu recherchieren.
Download:
Informationen:
Die Daten stammen aus:
William Boehart: Eine Chronik von Schwarzenbek 1950-2004, Viebranz-Verlag, Schwarzenbek 2005. Sie wurden von Roman Falkenberg (im Rahmen eines Praktikums 2016/2017) und der damaligen Stadtarchivarin Dr. Anke Mührenberg überarbeitet und ergänzt.
Bei der Ersterwähnung eines Personennamens werden die Lebensdaten bzw. auch die Amtsdaten einer bereits verstorbenen Person aufgeführt (Lebensdaten; Amtsdaten), sofern sie recherchierbar waren.
Die Erweiterung durch Daten aus den Anfängen der Geschichte Schwarzenbeks bis 1950 ist geplant. Anregungen und Ergänzungen nimmt das Stadtarchtiv gerne auf.