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Tier in Not - Was tun?

Ob verletzter Vogel, entkräfteter Igel oder entlaufener Hund: Tiere in Not begegnen uns nicht nur in freier Natur, sondern auch im städtischen Alltag. Doch nicht jedes Tier braucht sofort menschliches Eingreifen. Diese Seite bietet Orientierung, wann und wie man richtig hilft.

Nicht jeder Fund ist ein Notfall

Gerade bei Wildtieren ist es wichtig, zwischen echten Notfällen und natürlichen Verhaltensweisen zu unterscheiden:

  • Jungvögel: Viele Jungvögel verlassen das Nest, bevor sie fliegen können. Sie werden noch von den Eltern gefüttert – auch wenn sie scheinbar allein sind.
  • Igel: Tagsüber sichtbare Igel müssen nicht krank sein. Im Frühjahr und Herbst sind sie teils aktiv. Hilfe brauchen nur verletzte, stark untergewichtige oder apathische Tiere.
  • Fledermäuse, Wildkaninchen oder Rehkitze: Sie ruhen oft an scheinbar ungewöhnlichen Orten. Eingreifen sollte man nur bei akuter Gefahr oder sichtbaren Verletzungen.

Beobachten Sie das Tier aus sicherer Entfernung. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie Rat bei einer Wildtierstation oder einem Tierarzt ein, bevor Sie eingreifen.

Wann braucht ein Tier wirklich Hilfe?

Ein Eingreifen ist gerechtfertigt, wenn das Tier:

  • deutlich verletzt oder blutend ist,
  • torkelnd, schwach oder apathisch wirkt,
  • von Parasiten (zum Beispiel Fliegeneiern oder Maden) befallen ist,
  • ein Igeln unter 500 g Körpergewicht im Spätherbst hat,
  • sich an einem gefährlichen Ort befindet (zum Beispiel Straße, Lichtschacht, Baugrube),
  • als Jungtier über mehrere Stunden allein und ohne elterliche Betreuung ist.

Erste Hilfe für kleine Wildtiere

  1. Sichern Sie das Tier vorsichtig, zum Beispiel mit einem Tuch oder Handschuhen.
  2. Setzen Sie es in einen gut belüfteten Karton, ausgelegt mit Küchenpapier oder Handtuch.
  3. Halten Sie das Tier warm, ruhig und dunkel.
  4. Geben Sie kein Futter oder Wasser – das kann mehr schaden als helfen.
  5. Kontaktieren Sie eine Fachstelle – je schneller das Tier fachgerecht versorgt wird, desto höher sind seine Überlebenschancen.

Haustiere in Not

Auch Haustiere geraten mitunter in Not – sei es durch Entlaufen, Unfälle oder gesundheitliche Probleme.

  • Ein herrenloser Hund sollte umgehend gemeldet werden.

  • Bei Katzen ist besondere Sorgfalt geboten: Wirkt die Katze gesund, gepflegt und wohlgenährt, handelt es sich vermutlich um einen Freigänger. Bitte nicht einfach mitnehmen! Wirkt die Katze hingegen krank, abgemagert, hat struppiges Fell oder verhält sich apathisch: Beobachten Sie sie zunächst und melden Sie sich bei uns – gemeinsam kann entschieden werden, was zu tun ist.

  • Die Sicherstellung und tierärztliche Versorgung erfolgt durch das Tierheim – für Sie entstehen keine Kosten.

  • Jedes Fundtier muss gemeldet werden - nur so ist eine rechtliche Absicherung gegeben und ein Halter kann gegenenfalls ermittelt werden. Die eigenmächtige Aufnahme eines scheinbar herrenlosen Tieres ist nicht erlaubt und kann sogar eine Anzeige nach sich ziehen.

  • Schwer verletzte Katzen können sofort zu einem Tierarzt oder einem tierärztlichen Notdienst gebracht werden. Dieser informiert, falls nötig, das Tierheim oder das Ordnungsamt. Die Kosten werden von der zuständigen Behörde übernommen.

  • Auch verendete Fundtiere sollten gemeldet werden. So können Halter informiert werden und verbleiben nicht in Ungewissheit.

  • Beobachten Sie Anzeichen für Misshandlung oder dauerhaft schlechte Haltungsbedingungen? Dokumentieren Sie - wenn möglich - Ihre Beobachtungen (Foto, Datum, Uhrzeit) ohne sich selbst in Gefahr zu bringen und nehmen Sie umgehend Kontakt zu uns auf.

Kontakt:

Ordnungsamt

Stadt Schwarzenbek
Fachbereich Öffentliche Sicherheit & Soziales

Ritter-Wulf-Platz 1
21493 Schwarzenbek


Tierschutz Schwarzenbek und Umgebung e.V.

Feldstraße 8
21493 Schwarzenbek